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PV-Überschussladen

Beim Photovoltaik-Überschussladen ist das Ziel, die nicht selbst genutzte Leistung einer Photovoltaikanlage in ein Elektrofahrzeug zu laden, anstatt sie in das Stromnetz einzuspeisen. Die Maximierung der Eigenstromnutzung steht hier im Vordergrund.

Funktionsweise

Steht ein entsprechender Stromzähler zur Verfügung, kann die Wallbox den Ladevorgang so steuern, dass auf einen Soll-Netzbezug geregelt wird.

Typischerweise handelt es sich um einen Stromzähler am Netzanschluss (auch Hausanschluss genannt), der auf einen Bezug von 0 W geregelt werden soll. Das heißt, die gesamte PV-Leistung soll in das Fahrzeug geladen werden, ohne dass ein Netzbezug stattfindet ("PV-Überschuss").

WARP3 Charger Smart und Pro sind mit zwei getrennten Schützen ausgestattet und können somit intern zwischen einem einphasigen und dreiphasigen Ladevorgang umschalten. Das Umschalten auf eine einphasige Ladung bietet den Vorteil, dass auch geringe Leistungsüberschüsse in ein Fahrzeug geladen werden können (ab ca. 1,4 kW), wohingegen ein dreiphasiger Ladevorgang die jeweilige Maximalleistung der Wallbox ermöglicht (11 kW oder 22 kW).

Wenn das PV-Überschussladen eingerichtet ist stehen vier Lademodi zur Verfügung:

Aus: Alle Ladevorgänge werden gestoppt

PV: Fahrzeuge werden nur aus dem PV-Überschuss geladen. Wenn nicht genügend Überschuss zur Verfügung steht, wird der Ladevorgang gestoppt.

Min+PV: Fahrzeuge werden aus dem PV-Überschuss geladen. Falls nicht genügend Überschuss zur Verfügung steht, wird Strom aus dem Netz bezogen, damit Ladevorgänge nicht gestoppt werden. Der erlaubte Netzbezug kann konfiguriert werden.

Schnell: Fahrzeuge werden so schnell wie möglich geladen, unabhängig davon, wie viel PV-Überschuss zur Verfügung steht.

Schritt 1: Konfiguration Stromzähler

Um das PV-Überschussladen einzurichten muss zuerst ein Stromzähler hinzugefügt werden der den PV-Überschuss messen kann.

Der Stromzähler wird über die Seite Energiemanagement -> Stromzähler hinzugefügt. Dort kann unter "Einstellungen" über das "+" ein Zähler ausgewählt werden. Bei einem WARP Charger Pro ist hier bereits der Zähler in der Wallbox vorhanden und es muss ein weiterer hinzugefügt werden. Bei einer WARP Charter Smart reicht für das PV-Überschussladen der Zähler am Netzanschluss, der den PV-Überschuss messen kann. Dazu muss der Zähler den Wert "Wirkleistung (Bezug minus Einspeisung) Summe über L1, L2, L3" liefern.

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Es können unterschiedliche Zählerarten hinzugefügt werden. Es werden Geräte (für gewöhnlich Wechselrichter) unterstützt die SunSpec unterstützen. Des weiteren gibt es unterstützung für merhere proprietäre Hersteller-Protokolle, unter anderem SMA und SunGrow. Eine andere Möglichkeit ist es den Zähler über eine Hausautomatisierung o.ä. virtuell über die API anzulegen.

Siehe Liste der unterstützen und von uns getesteten Zähler.

Im folgenden Beispiel für wir einen KOSTAL Smart Energy Meter als Zähler hinzugefügt. Dafür muss nur einmal die IP-Adresse des Zählers eingetragen werden und auf "Suche Starten" geklickt werden.

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Danach muss noch einmal auf übernehmen geklickt werden und dann auf "Speichern" damit die neuen Einstellungen übernommen werden.

Der Zähler taucht dann in der Liste der Zähler auf und wird auch im Ladeverlauf angezeigt.

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Schritt 2: Konfiguration Überschussladen

Nachdem der Zähler hinzugefügt wurde kann das PV-Überschussladen unter Energiemanagement -> PV-Überschussladen konfiguriert werden.

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Folgende Einstellungen können vorgenommen werden:

Überschussladen aktiviert: Schaltet den PV-Überschussregler ein oder aus.

Umschaltungsmodus: Definiert das Verhalten der Phasenumschaltung.

Standardlademodus: Der Lademodus, der bei einem Neustart des WARP3 Chargers verwendet wird.

Stromzähler: Der Stromzähler, mit dem der PV-Überschuss gemessen wird. Dieser Stromzähler muss vorher entsprechend Abschnitt angelegt werden.

Min+PV: Mindestladeleistung: Legt fest, welche Leistung im "Min+PV"-Lademodus aus dem Netz bezogen werden darf.

Regelverhalten: Legt fest, auf welchen Netzbezug geregelt werden soll, damit beispielsweise ein Batteriespeicher höher oder niedriger priorisiert wird als das Laden von Fahrzeugen.

Wolkenfilter: Stellt die Trägheit der Regelung ein. Bei wechselnd bewölktem Wetter ist es sinnvoll, dass die Regelung träge reagiert, damit kurze Schwankungen der PV-Leistung geglättet werden.